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Thema des Tages von Heute den 27.07.2024 - (neu um 11 Uhr)
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Die Olympischen Spiele sind eröffnet und der Himmel weint!

Die Olympischen Spiele finden mal wieder in Europa statt. Austragungsort ist Paris, wo die Spiele am gestrigen Freitag bei Dauerregen eröffnet wurden. Doch die Wettkampfstätten verteilen sich über das gesamte Land und sind sogar in Übersee zu finden.

Am gestrigen Freitagabend wurden um 22:53 Uhr die 33. Olympischen Spiele in Paris von Präsident Emmanuel Macron offiziell eröffnet. Dabei zog die Eröffnungsshow die internationalen Medien in den Bann. Allerdings wurde die atemberaubende und spektakuläre Zeremonie von teils kräftigem Dauerregen überschattet, sodass das Regencape das wichtigste Utensil des Abends darstellte. Laut den verschiedenen Messstationen in und um Paris kamen während der Eröffnungsveranstaltung um 10 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Südlich von Paris waren es gebietsweise sogar 15 bis 30 l/qm in 6 Stunden, in Eole-Viabon 33 l/qm/6h.

Verantwortlich für das regnerische Wetter war der Tiefausläufer von Tief JOHANNA, welches bei Island seine Kreise dreht. Ausgehend von diesem zog sich eine Luftmassengrenze über Norwegen, Schweden, Polen und Deutschland hinweg bis nach Paris. Sie trennt dabei kühlere Atlantikluft im Norden von sehr warmer Subtropikluft südlich des Tiefausläufers. Da sich an der Luftmassengrenze getreu dem Motto der Olympischen Spiele die warme und die kalte Luft duellieren, kommt es zu Wellen und der Bildung kleinräumiger Tiefs, welche die Niederschläge regional noch intensivieren können.

Die gleiche Luftmassengrenze war schließlich auch über Deutschland aktiv. Ab dem frühen Freitagabend erfassten kräftige Niederschläge auch den Südwesten und Teile der Mitte von Deutschland. Vor allem im Umfeld der Mosel und der Lahn sowie von Wittgenstein bis nach Kassel regnete es ordentlich. Die Station Burgwald-Bottendorf im Landkreis Waldeck-Frankenberg registrierte über 6 Stunden 56 l/qm. Aber auch in Breidenbach (Marburg-Biedenkopf) und Winningen (Mayen-Koblenz) fielen beachtliche 29 l/qm/6h (Vgl. Abb. 1b).

Zurück zum sportlichen Hotspot dieser Tage. Im Raum Paris bleibt es auch am heutigen Samstag nicht trocken. Die Luftmassengrenze bleibt zunächst noch stabil und recht stationär und tangiert den Hauptschauplatz der Olympischen Spiele am Rande. Resultierend kommt es bei vielen Wolken immer wieder zu Regenfällen.

Doch der Regen ist zunehmend angezählt. Denn vom Ostatlantik macht sich das Hoch HALIL auf den Weg in die südliche Nordsee bzw. Norddeutschland. Resultierend wird die Luftmassengrenze nach Süden Richtung Alpen abgedrängt, wo ihr schließlich die Kraft ausgeht und sich auflöst. Frankreich und somit auch Paris liegen demnach auf der Süd- bzw. Südwestflanke von HALIL und auf der Ostflanke einer schwachen Tiefdruckzone über der Iberischen Halbinsel und dem Golf von Biskaya. In der Folge gelangt aus dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum zunehmend sehr warme bis heiße Luft bis nach Paris (vgl. Abb. 4). Am Sonntag werden schon Höchstwerte um 26 Grad erwartet. Am Montag klettern die Temperaturen dann auf rund 31 Grad. Unter Hochdruckeinfluss lösen sich zudem die Wolken auf und die Sonne kann vom nahezu wolkenlosen Himmel strahlen. Am Dienstag soll die Hitze in Paris bei Werten um 34 Grad ihren Höhepunkt erreichen. Neben der Hitze nimmt aber auch die Schwüle deutlich zu. Im Tagesverlauf mehren sich zudem die Quellwolken am Himmel und das Gewitterrisiko nimmt deutlich zu. Auch in Deutschland sorgt Hoch HALIL für ein heißes Hochsommerintermezzo. Von Sonntag bis Mittwoch kann rund drei Tage die Sonne strahlen und die Temperaturen vorübergehend auf sommerliche bis heiße Werte von 25 bis 35 Grad (Dienstag) hieven.

Der Blick zu den Olympischen Spielen nach Paris ist grundsätzlich aber etwas zu kurz gedacht. Denn zahlreiche Wettkämpfe finden über Frankreich verteilt oder sogar in Übersee statt. Daher nun auch ein kurzer Wetterblick über den Tellerrand hinweg. Neben dem Großraum Paris finden in Frankreich Wettkämpfe in Lille (Handball, Basketball), Marseille (Segeln, Fußball), Nantes (Fußball), Saint-Étienne (Fußball), Nizza (Fußball), Lyon (Fußball) und Bordeaux (Fußball) statt. Am Sonntag liegen vor allem die Städte im Westen und Norden auf der sonnigen Sommerseite. Rund um die Alpen und das Zentralmassiv sind dagegen im Tagesverlauf Quellwolken mit Schauer und einzelnen Gewittern möglich. In deren Einflussbereich wären demnach vor allem die Spielstätten in Lyon, Saint-Etienne und Nizza. Im Südosten Frankreichs sowie an der Atlantikküste bei Bordeaux steigen dabei die Temperaturen schon auf 30 bis 36 Grad. Am Montag bleiben die Regionen von den Pyrenäen über das Zentralmassiv bis zu den Alpen im Wetterfokus. Im Tagesverlauf sind dort erneut Schauer und teils kräftige Gewitter möglich. Von der Atlantikküste bis nach Benelux sollte es dagegen nochmals ein recht sonniger Hochsommertag werden. Dabei wird in Frankreich bei Temperaturen zwischen 27 Grad an der Nordsee und bis 39 Grad im Südwesten der wohl heißeste Tag der Woche erwartet. Am Dienstag wird es bei Temperaturen in der Spitze zwischen 28 und 36 Grad zwar landesweit nochmals heiß, doch die Sonne bekommt zunehmend Probleme, sich gegen die dichtere Quellbewölkung durchzusetzen. Stattdessen muss überall mit Schauern und einzelnen kräftigen Gewittern gerechnet werden. Allenfalls Marseille scheint etwas außen vor.

Zum Schluss noch ein Schlenker nach Tahiti, wo die Surfwettbewerbe stattfinden. Französisch-Polynesien liegt im Südpazifik etwa mittig zwischen Australien und Südamerika (etwas dichter an Australien). Obwohl auf der Südhalbkugel derzeit Winter herrscht, macht sich auf Tahiti das warme Pazifikwasser bemerkbar und produziert zunächst stetig Höchstwerte um 26 Grad. Allerdings sorgt die feuchte Luft auf jeden Fall bis Mittwoch wohl jeden Tag für Schauer und Gewitter. Nicht zu vergessen der Wind, der beim Surfen von wesentlicher Bedeutung ist. Durch ein Tief südwestlich von Tahiti weht dieser durchaus kräftig aus Ost und erreicht in Böen auch abseits von Gewittern 55 bis 85 km/h (Bft 7-9).

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel

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Riesige Waldbrände in Kanada

Nach dem katastrophalen Jahr 2023 brennen jetzt in Kanada schon wieder riesige Waldflächen.

Eigentlich ist Kanada ja aus europäischer Sicht ein wunderschönes Reiseziel. Besonders die landschaftliche Schönheit der Rocky Mountains - gerade in den Nationalparks, die auch aus diesem Grunde Nationalpark sind - kann es einem antun. Vielleicht gibt es ja in dieser Rubrik sogar Leserinnen oder Leser, die z.B. dem Jasper-Nationalpark einen Besuch abgestattet haben. Dort befindet sich u.a. auch gleichnamige Städtchen mit gut 4000 Einwohnern. Falls Sie also schon einmal dort gewesen sind und den Ort in Erinnerung behalten haben, so bewahren Sie sich diese gut auf. Denn Jasper gibt es, so wie es existiert hat, nicht mehr. Große Teile der Stadt brannten im Laufe des Mittwochs binnen kurzer Zeit bis auf die Grundmauern nieder. Schuld daran waren mehrere Waldbrände, die seit wenigen Tagen im Nationalpark wüten und nun schlussendlich auf die Stadt übergriffen. Sie umfassen mittlerweile eine Fläche von etwa 360 Quadratkilometer. Im Falle dieser Brände ist die Entstehungsursache noch unklar. In den allermeisten Fällen spielt aber immer menschliches Fehlverhalten in Form von fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung eine entscheidende Rolle. Die Brände im Jasper-Nationalpark sind aber bei Weitem nicht die einzigen aktiven Wildfeuer. Bereits im Mai dieses Jahres brachen vor allem in den westlich gelegenen Provinzen Alberta und British Columbia erneut zahlreiche Waldbrände aus. Diese kamen zusätzlich zu im Frühjahr wieder aufgefachten Brandherden, die noch aus dem Jahr 2023 stammen, hinzu. Begünstigt wurde das alles durch eine wochenlang bestehende bzw. sich wiederholt regenerierende Hochdrucklage die in den betroffenen Landesteilen für teils extreme Trockenheit gesorgt hat. Die Summe an Emissionen von Brandgasen ist dabei mittlerweile so hoch, dass die Rauchwolke im Laufe dieser Woche sogar schon über den Atlantik bis zu uns nach Mitteleuropa vordringen konnte. Wenngleich die Konzentration in der Atmosphäre gering war, so war sie doch signifikant genug, um in den Modellen und auf Satellitenbildern sichtbar zu werden. Problematisch sind vor allem die riesigen Mengen emittierten CO2. Alleine im letzten Jahr wurden fast 480 Megatonnen freigesetzt - das fünffache der üblichen durchschnittlichen Menge. Dazu kommen verursachte gesundheitliche Schäden durch die schlechte Luftqualität, die auch in großen Städten wie z.B. Edmonton zu Beeinträchtigungen führt. Alleine in der Provinz Alberta sind aktuell noch 175 Brände aktiv, über 50 davon laut Angaben der dortigen Behörden "außer Kontrolle". Es ist also zu erwarten, dass sich die Lage in den nächsten Wochen und Monaten nicht sonderlich bessern dürfte. Zumal es, um der Lage Herr zu werden, auch einer Gesamtumstellung der nordhemisphärischen Zirkulation bedarf, bei der sich neue Strömungsmuster einstellen, die für den Westen Kanadas deutlich mehr Niederschläge bringt, als es in den letzten gut 12 Monaten der Fall gewesen ist. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Ereignisse des Jahres 2023 nicht direkt wiederholen.

M.Sc. Felix Dietzsch

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