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Thema des Tages
Thema des Tages von Gestern den 07.12.2023 - (neu um 11 Uhr)
Wetter aktuell
 
 

Wetter aktuell "Zurück in die Zukunft" beim Wetter

Jede Wettervorhersage ist der Versuch einer Zeitreise. Auch im heutigen Thema des Tages wird ein solcher Versuch gestartet, um insbesondere die Wetterlage in der kommenden Nacht bestmöglich vorherzusagen.

Am morgigen Freitag wird in den USA der "Gib-vor-ein-Zeitreisender-zu-sein-Tag" begangen. Dieser findet seit dem Jahr 2007 immer am 08. Dezember statt. In gewisser Hinsicht sind wir MeteorologInnen tagtäglich Zeitreisende, denn wir versuchen, in die Zukunft zu blicken. Dabei ist das Ziel, das Wetter mit seinen Eigenschaften wie Temperatur, Niederschlag oder Wind an einem bestimmten Ort möglichst weit in die Zukunft bestmöglich vorherzusagen.

In welches Jahr oder zu welchem Zeitpunkt würden Sie gemäß dem Filmtitel "Zurück in die Zukunft" gerne reisen? Jede und jeder hat sicherlich Momente in seinem Leben, zu denen man gerne zurückreisen und sich möglicherweise anders entscheiden würde. Manchmal würde man auch gerne wissen, was morgen oder übermorgen passieren könnte (bei uns MeteorologInnen schon allein berufsbedingt). Aber wenn man das Angebot bekommen würde, tatsächlich einmal in die Zukunft zu reisen, dann ist es durchaus fraglich, ob man dieses Angebot letztendlich annehmen würde.

Wenn man am heutigen 07. Dezember in der Geschichte zurückreisen würde, käme man bei dem ein oder anderen historischen Ereignis heraus. Da wäre beispielsweise der japanische Angriff auf Pearl Harbor im Jahr 1941. Bei diesem Ereignis ist allerdings zu bezweifeln, dass man dahin gerne zurückreisen würde. Der Kniefall von Warschau im Jahr 1970 wäre dahingehend schon was Anderes.

Doch nun zum Blick in die Zukunft beim Wetter. Wettervorhersagemodelle benötigen für ihre Berechnungen, was in der Zukunft wettertechnisch passieren könnte, einen Anfangszustand. Dieser sollte möglichst präzise den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Beste Voraussetzungen hierfür liefert eine gute Datengrundlage, die sich aus den Messungen von Wetterstationen, Flugzeug- und Schiffsmessungen, Radiosondenaufstiegen sowie Radar- und Satellitendaten speist.

Wenn man den Anfangszustand am heutigen Donnerstag beschreiben müsste, so fasst "ein ruhiger Wettercharakter" das Ganze für Deutschland sehr gut zusammen. Das Vorhersagegebiet befindet sich nämlich unter Zwischenhocheinfluss. Das Hochdruckgebiet EVANGELIA sorgt in Anlehnung an das Evangelium zumindest in der Südwesthälfte für eine "Frohe Botschaft", denn dort hat man es heute mit einem Mix aus Sonne und Wolken zu tun. In einigen Flussniederungen sowie im Norden und Osten sieht es allerdings eher nach einem Tag mit Dauergrau aus. Örtlich kann auch etwas Sprühregen oder Schneegriesel aus der "grauen Masse" fallen. In diesen Regionen kreisen die heutigen Höchstwerte um die 0-Grad-Marke. In den mit etwas Sonne verwöhnten Regionen klettern die Temperaturwerte immerhin auf bis zu 6 Grad. Bereits das Wetter in der kommenden Nacht stellt die Vorhersagemodelle vor Herausforderungen. Das Tiefdruckgebiet UDO sorgt für etwas mehr Würze in der Wetterküche. Auf die Wetterlage an sich wurde bereits im gestrigen Thema des Tages (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2023/12/6.html) eingegangen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass UDO Wolken in den Westen und Südwesten lenkt, aus denen nachfolgend Niederschläge fallen. Ganz im Westen sowie in den Niederungen handelt es sich meist um Regen. Im Bergland fällt der Niederschlag oft als Schnee. Der Regen ist allerdings aber auch teils gefrierend und es kommt gebietsweise zu Glatteisbildung. Die Warnmeteorologen werden vorzeitig und großflächig mit Warnpolygonen vor markantem Wetter (ockerfarbene Warnungen) hantieren. Lokale Unwetterwarnungen (rote Warnungen) sind dabei nicht ausgeschlossen. Ob eine Warnung "hochgestuft" wird, wird man dann im sogenannten Nowcasting anhand der Temperaturen in Bodennähe und anhand der Niederschlagsmenge beurteilen. Wie glatt es ganz lokal bei jedem Einzelnen tatsächlich wird, gleicht dabei allerdings einem Blick in die Glaskugel. So oder so gilt vor allem zur Hauptverkehrszeit höchste Vorsicht. Egal ob per Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollte man sich den örtlichen Begebenheiten dementsprechend anpassen.

Vergleicht man in den Vorhersagemodellen das prognostizierte signifikante Wetter (erste Abbildung: Vorhersage von Mittwoch, 06.12.2023; zweite Abbildung: Vorhersage von Donnerstag, 07.12.2023), so sieht man deutliche Unterschiede hinsichtlich Niederschlagsphase und Verlagerung. Ob die aktuelleren Modellläufe eher der Realität entsprechen, wird sich zeigen.

Diese Niederschläge ziehen in den darauffolgenden Stunden und im Laufe des Freitags dann weiter ostwärts. Nach Durchzug des Niederschlagsgebiets setzt dann auch sukzessive eine Milderung von Westen ein. Werden am heutigen Donnerstag am Niederrhein noch die oben erwähnten 6 Grad erreicht, so steigen die Temperaturwerte am zweiten Adventssonntag dort auf bis zu 11 Grad. Nach Osten hin hält sich die kühlere Luft noch etwas länger. Ab spätestens Sonntag setzt dann aber auch dort die Milderung ein. Bei teils kräftigem Südwestwind und viel Regen am Sonntag und Montag, der an den Alpen teils langanhaltend fällt, gehören die bestehenden Schneedecken vergleichsweise schnell der Geschichte an.



M.Sc. Tanja Sauter Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 07.12.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 
 
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Thema des Tages - Gestern
Thema des Tages von Vorgestern den 06.12.2023
  Wetter aktuell  
     
 

Wetter aktuell Die Gefahr von gefrierendem Regen

Nach dem Wintereinbruch in der letzten Novemberdekade war in den letzten Tagen immer wieder davon die Rede: Gefrierender Regen! Doch wie entsteht dieser eigentlich und was macht ihn so gefährlich?

In den letzten Tagen hatte das Wetter bei uns in Deutschland einiges zu bieten. Enorme Schneemassen mit teils neuen Rekorden und sehr kalte Nächte prägten das Geschehen. Am Wochenende herrschte dann verbreitet Dauerfrost, lediglich entlang des Rheins sowie direkt an der Nordsee zeigte das Thermometer stellenweise zarte Plusgrade an. Am Montag erreichten dann erste Tiefausläufer mit ihren Frontensystemen den Westen Deutschlands. Dabei wurde allmählich wärmere Luft nach Deutschland geführt, sodass die Temperaturen in etwa ein Kilometer Höhe teils in den positiven Bereich gingen. Gleichzeitig hielt sich bodennah noch die wesentlich schwerere Polarluft. Durch den Hebungsantrieb in Verbindung mit einem heranziehenden Höhentrog kam es im Vorfeld zu Schneefall, der mit der Zeit durch die einfließende Warmluft oberhalb der atmosphärischen Grenzschicht (ein Kilometer Höhe) teils in Regen überging. Da die bodennahe Kaltluftschicht nur eine geringe vertikale Erstreckung hatte, reichte die Zeit nicht aus, dass der Regen bereits vor dem Auftreffen auf den Erdboden gefror. Somit fiel der Regen auf die kalten Böden und sorgte schlagartig für gefährliches Glatteis. Örtlich war die Kaltluftschicht aber auch stärker ausgeprägt, sodass der Regen bereits vor dem Auftreffen auf den Erdboden zu Eiskörnern gefror. In diesem Fall spricht man dann von Eisregen. Die Wetterlage der letzten Tage ist dagegen typisch für markante Glättelagen. Nach einer winterlichen Periode mit Dauerfrost greifen allmählich Tiefausläufer vom Atlantik auf Mitteleuropa über, die häufig von einem kräftigen Hoch über Nordwestrussland blockiert werden und sich somit über Mitteleuropa allmählich auflösen. Trotzdem führen diese Tiefs mit ihren Frontensystemen vom Atlantik mildere Luftmassen heran, die sich allerdings aufgrund recht schwacher Winde und damit fehlender Durchmischung nur sehr schwer bis zum Erdboden durchsetzen können. Die Folge ist je nach Ort eine Mischung aus Regen, Schneeregen, Schnee, Eisregen und gefrierendem Regen!

Wie sieht die Lage in den nächsten Tagen aus? Nach vorübergehendem Zwischenhocheinfluss am Donnerstag nehmen die Atlantiktiefs einen neuen Anlauf. Die Warmfront eines kräftigen Sturmtiefs über Irland verursacht im Westen am Freitagfrüh Aufgleitniederschläge. Diese fallen im äußersten Westen voraussichtlich als Regen. In Richtung Osten ist anfangs allerdings nochmals eine Mischung aus Schnee und gefrierendem Regen dabei, was am Freitagvormittag zu gefährlicher Glätte auf den Straßen führen kann. Der simulierte Radiosondenaufstieg für Freitagmorgen zeigt für den Süden Hessens eine markante Temperaturinversion bei etwa 900 Hektopascal (siehe Abbildung 1). Dies entspricht einer Höhe von etwa ein Kilometer. Fällt nun Niederschlag beginnt der Schnee in der Höhe zu schmelzen und geht in Regen über. Da die unterste Schicht allerdings noch Temperaturen unter 0 Grad aufweist, ist davon auszugehen, dass örtlich Regen auf die gefrorenen Böden fallen wird und dabei sofort gefriert. Dies kann vor allem am Freitagvormittag zu gefährlichem Glatteis führen. Aktuelle Informationen zur aktuellen Warnsituation finden Sie in der Warn-Wetter App oder auf unserer Webseite.

(Das Bild zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)

M.Sc.-Met. Nico Bauer Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 06.12.2023

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 
 
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